DIE SPIRITUELLE TRADITION DER INKAS

Im Einklang mit der Natur

Hans-Martin Beck, seit 12 Jahren als selbständiger Coach und Trainer in Leimen, hat dem NHV Heidelberg an einem sonnigen Mai-Abend einen spannenden Einblick in die Kultur und  Lebensweise der Inkas gegeben. Das Thema hatte doch viele Interessierte angezogen.

Viele Menschen in Europa verbinden mit dem Volk der Inkas legendäre Orte wie Machu Picchu oder gewaltige Reichtümer aus Gold und Silber. Weit weniger ist bekannt, dass die Inkas ein Reich mit etwa 15 Millionen Einwohnern geschaffen hatten, das weder Hunger noch Armut kannte und das größer war als das Römische Reich.

Der Schlüssel zu dieser Leistung liegt vermutlich in der einmaligen Mischung aus pragmatischer Einstellung und lebendiger Spiritualität. Wichtige Grundlagen davon finden sich beispielsweise in einem Gesetz, das Boliviens Regierung 2010 erließ und das als  „Gesetz der Mutter Erde“ bekannt ist: „vivir bien“, in Würde und Einklang mit der Natur leben. Die Inkas gehen davon aus, dass wir getragen sind von lebendiger Energie. Alles im Universum lebt! Und alles hat auch immer männliche und weibliche Aspekte. Die große Mutter „Patchamama oder Mama Patcha“ ist die Erdmutter und die Verbindung zur Materie. Der große Vater ist die Verbindung zur Metaphysik. Wir können uns mit allem verbinden, es kommt zum Austausch von Energie, einem Kreislauf von Geben (Erhalten) und Annehmen. Es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, nur Leichtes oder Schweres. Die Lösung sehen die Inkas in dem, dass sie sich mit den Kräften der Natur verbinden und somit eine innere und äußere Harmonie erzeugen.

Hans-Martin Beck gab einen Überblick über die spirituelle Tradition der Inkas und ihrer Nachfahren, der Q’ero-Indianer aus den Hochanden Perus. Er zeigte auf, wie dieses Wissen Menschen auf der ganzen Welt helfen kann, ihre Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zum großen Ganzen zu harmonisieren und zu verändern. Einfache mentale Übungen ermöglichten den Teilnehmern, Leichtigkeit zu spüren sowie einen neuen Blickwinkel auf das Miteinander und das Leben zu erhalten. Besonders berührt hat mich der Gedanke vom Inka-Samen, den man auch als „Erbtugend“ bezeichnen kann, der von Geburt an in jedem Menschen vorhanden ist und der alle positiven Ausprägungen des Menschen enthält. Das Leben wird uns ohne Vorbehalte geschenkt und ist an keinerlei Bedingungen geknüpft man muss weder rein sein noch sich reinigen oder gut oder gar besser werden. Jeder Mensch genügt so, wie er ist! Die großen Dinge sind einfach!

So auch der Leitspruch des DNB: Der Natur und dem Leben vertrauen!

Ursula Gieringer, 1. Vors. NHV Heidelberg