Der NHV HD war natürlich mächtig stolz darauf, Dr. med. György Irmey, den ärztlichen Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg, bei sich begrüßen zu dürfen. Als kurzen Einstieg gab er eine kleine Einlage in Lachyoga und auch Kinesiologie, so dass alle froh gelaunt und putzmunter auch am Abend seinem spannenden Vortrag folgen konnten.
Die Welt dreht sich immer schneller, die Informationsflut ist unüberschaubar, die Zeiten scheinen immer unruhiger, unberechenbarer und ungewisser zu werden. Da kann ein Mensch schon fast wahnsinnig werden. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass manche gute Idee oder Vorstellung sich selbst ad absurdum führt. Und es geschehen Entwicklungen, die vielleicht in guter Absicht gestartet, sich so sehr verselbstständigen, dass wir sie kaum mehr beeinflussen können. So sind der Automatisierungswahn, der Bürokratiewahn, der Digitalisierungswahn, der Effizienzwahn, der Planbarkeitswahn, der Ökonomisierungswahn bis hin zum Wachstumswahn einige der Begriffe, die Dr. Irmey mit den Teilnehmern be- und durchleuchtet hat. Aber auch ein immer mehr um sich greifender Gesundheitswahn, Machbarkeitswahn, Perfektionswahn bis hin zum Unsterblichkeitswahn sind problematische Entwicklungen, die unsere Lebensfreude trüben. Nun kommt es bei allen Dingen im Leben auf das rechte Maß an.
Was ist überhaupt Wahn und was ist Wirklichkeit? Gibt es eine Wirklichkeit? Was ist Realität? Wie viele Ebenen der Realität gibt es? Große Denker haben sich dazu schon Gedanken gemacht, darunter auch der Heidelberger Philosoph und Begründer der universalen Hermeneutik Hans-Georg Gadamer, der als Quintessenz seiner Philosophie festgestellt hat: „Der Andere könnte recht haben“.
Im letzten Teil des Vortrages ging es um Auswege und Lösungen, um positive Impulse für einen besseren Umgang mit uns selbst und unseren Vorstellungen in einer modernen, dem Leben zugewandten Welt.
Dr. Irmey zeigt eine Übersicht über die salutogenen Faktoren und wir erfahren die Fülle der Möglichkeiten.
Heilmittel 1: Achtsamkeit, Entschleunigung, Gelassenheit, Eigenverantwortung, Rückgrat zeigen und dennoch Perspektiven wechseln können.
Heilmittel 2: Konzeptionslosigkeit, Relevanz – kollektive Jammeritis, das Böse ausrotten, selbst mehr Gutes tun.
Heilmittel 3: Annahme/ Liebe, Nichtwissen akzeptieren, Humor. Allein wenn wir lächeln, verbessert sich unsere Immunabwehr. Beim herzhaften Lachen verstärkt sich dieser Effekt natürlich. Und wie heilsam kann es sein, das Herz zu öffnen und auch sich zu umarmen.
Realität entsteht auch durch Worte. „Words have power!“ Wir spielen eine Aussage auf 3 Varianten durch und erfahren, was es jeweils mit uns macht.
Kleine Geschichten, Sprüche und Zitate machten den Vortrag absolut vielseitig und kurzweilig. Das Zitat: „Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird“ von Khalil Gibran drückt die Komplexität des Themas wohl sehr gut aus!?!
Mit einem Ausschnitt aus dem Buch von Sergio Bambaren „Die blaue Grotte“ rundete Dr. Irmey seine Gedanken ab. Er ermutigte alle, offen zu sein und zu bleiben, vor allem im Herzen und im Umgang miteinander. Es wurden noch viele Gedanken ausgetauscht und alle verabschiedten sich herzlich berührt.